Samantha J. Green liest auf der Leipziger Buchmesse aus ihrer Neuerscheinung »Save my Love – Auf Dunkelheit folgt Licht«.

Gewalt in der Ehe ist ein präsentes, wenn auch unterschwelliges Thema in der heutigen Gesellschaft. Frauen, die von ihren Männern geschlagen werden. Männer, die von ihren Frauen geschlagen werden. Und obwohl dieses Thema so brisant ist, sehen die meisten Menschen lieber weg anstatt zu helfen. Samantha J. Green bittet ihre Leser in dem Nachwort darum, eben genau dies nicht zu tun, sondern da zu sein für andere Menschen und ihnen zu helfen, sowie diese die Hilfe annehmen können bzw. wollen.
Schon zu Beginn der Lesung erzählt sie den Zuhörern, warum sie es so wichtig findet, hinzusehen anstatt wegzusehen. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie ihr Nachwort zum Abschluss vorliest. In ihrem Roman behandelt sie eben genau dieses Thema. Ihr Vorwort widmet sie all jenen Frauen, die dieses Thema betrifft und gibt ihnen Hoffnung mit auf dem schwierigen Weg des Lebens. Die Autorin liest neben dem Nachwort ebenso die ersten beiden Kapitel. Damit werden den Zuhörern die elementaren Gegebenheiten der Geschichte nähergebracht.
Linnea trifft das erste Mal auf Neo, doch auch ihr Leben mit ihrem Ehemann wird beschrieben. Sie ist seit ihrer Studienzeit mit Maxim verheiratet. Zu Beginn der Beziehung war Maxim nett, liebevoll und fürsorglich. Doch mit der Zeit hat sich dieses Verhalten gewandelt. Er schlägt sie, und auch Missbrauch – für Linnea, bzw. dominanter Sex, für Maxim – ist bei ihnen in der Ehe an der Tagesordnung. Doch Linnea, die in ihrem Leben mehr braucht als einen Ehemann, möchte einen eigenen Buchladen eröffnen. Während dieser Mission begegnet sie Neo, einem smarten jungen Mann, der sie sofort in seinen Bann zieht.

Sie wehrt sich zu Beginn gegen die Anziehungskraft, die er auf sie ausübt, schließlich hat sie einen Ehmann, den sie liebt. Doch mit der Zeit fängt sie an zu verstehen, dass es nicht in Ordnung ist, wie Maxim sich ihr gegenüber verhält und sie beginnt ihre aufkommenden Gefühle für Neo anzunehmen. Als Linnea dann soweit ist und Maxim endlich verlassen und anzeigen will, ist er schneller als sie. Nur durch Glück kann sie noch gerettet werden, und es entsteht ein Bangen um die Freiheit und das Glück von Linnea und Neo.
Dieses Thema hat es wirklich in sich. Dies bezeugt die Autorin ein weiteres Mal, als sie zugibt, nur fünf Tage gebraucht zu haben, um das Buch anzufangen und zu vollenden. Es habe sie einfach nicht mehr losgelassen. Sie erzählt von einer Leserin, die während des Lesens ziemlich oft den Tränen nahe war, doch erst das Nachwort hat den Damm der Emotionen gebrochen. Und auch bei Green selbst ist es so während des Schreibens gewesen. Es war für sie nicht einfach die Thematik niederzuschreiben, doch die Autorin war stark genug, so wie auch wir alle stark genug sein sollen, um Zeichen zu erkennen und zu helfen, wo und wann immer Hilfe gebraucht wird.
Das Buch regt zum Nachdenken an und bei dem abschließenden Gespräch mit Samantha J. Green, die Tränen in den Augen stehen hat, wird klar, wie sehr das Thema einen doch mitnimmt.
Beitragsbild: Samantha J. Green liest auf der Buchmesse. © Janine Frenzel
Die Veranstaltung: Samantha J. Green liest aus Save my Love – Auf Dunkelheit folgt Licht, Buchmesse Leipzig, Literaturcafé, Halle 4, Stand B600, 18.3.2018, 15.30 Uhr
Das Buch: Samantha J. Green: Save my Love – Auf Dunkelheit folgt Licht. Eisermann Verlag, Bremen 2017, 200 Seiten, 10,90 Euro, E-Book 3,99 Euro
Die Rezensentin: Janine Frenzel