»Prager Frühling«

Auch wenn in der Kinobar mal kein Film läuft, lohnt es sich trotzdem, vorbeizuschauen!  

Versteckt in einer Nebenstraße im Leipziger Stadtteil Connewitz liegt die Kinobar »Prager Frühling«. Um zum Eingang zu gelangen, muss man erst den Innenhof betreten, der im Sommer praktischerweise zum Biergarten umfunktioniert wird. Die roten Stahltreppen hinauf, durch die kleine Tür und schon steht man im Kinosaal. Die Größe des Raumes in Kombination mit den klassischen Reihen eingesessener Kinosessel und kleinen dazwischenstehenden Tischen sorgen für ein gemütliches Wohnzimmerfeeling. Im Programm stehen Filme jeglicher Art: Neuerscheinungen, Kurzfilme, Dokumentationen, deutsche, aber auch viele internationale Produktionen, die in ihrer Originalfassung mit Untertiteln gespielt werden.

 

Rote Stahltreppe am Eingang der Kinobar »Prager Frühling«  © Laura Krugenberg & Olivia Helmholz-Vero

 

Im Repertoire der Kinobar befinden sich aber nicht nur Spielfilme, sondern eben auch Lesungen. Vor allem natürlich im Rahmen der Buchmesse. Begonnen habe das Ganze jedoch unabhängig davon, sagte uns die Inhaberin Miriam Pfeiffer am Telefon. Seit zehn Jahren schon gäbe es hin und wieder Lesungen in dem kleinen Connewitzer Kino. Thematisch sei so ziemlich alles erlaubt, außer natürlich rassistische, homophobe oder antisemitische Inhalte, was selbstverständlich ist, denn diese sind in Connewitz ohnehin nicht gern gesehen.

Aber warum ausgerechnet in einem Kino eine Lesung veranstalten? Die Kinobar »Prager Frühling« hat nicht nur eine wohnliche Atmosphäre und bequeme Sitze, sondern eben auch ein entscheidendes Detail: eine Leinwand. Diese würde man dann nutzen, um den Raum an das Thema der jeweiligen Lesung anzupassen, erklärt Frau Pfeiffer. So habe man während der Lesung von Kathrin Aehnlichs Buch »Rom New York Markkleeberg – vom Unterwegssein« auf die Leinwand Bilder von New York gezaubert und somit das Publikum noch mehr in das Thema entführen können.

Wer sich bei einer Lesung also nicht nur von Worten verwünschen lassen will, sollte sich diesen März eine Veranstaltung in der Kinobar »Prager Frühling« dick in seinem Kalender eintragen. Es lohnt sich immer, denn auch wenn im Kino mal kein Film läuft, heißt das noch lange nicht, dass es nichts zu sehen gibt.

 


Adresse: Kinobar »Prager Frühling«, Bernhard-Göring-Straße 152, Haus der Demokratie, 04277 Leipzig, www.kinobar-leipzig.de


Die Rezensentinnen:

 

 

Laura Krugenberg

 

 

 

 

Olivia Helmholz-Vero