Schauspieler der Serie »SoKo Leipzig«.
Pünktlich zur Buchmesse erschien Steffen Schroeders Buch »Was alles in einem Menschen sein kann« beim Rowohlt Verlag. Es handelt von seiner Beziehung zu Micha, einem Häftling, dessen Vollzugshelfer Schroeder wird. Unsere Redakteurin Leoni traf ihn auf der Messe und stellte ihm unsere fünf Fragen, die wir hiermit nachreichen.
Welches Buch haben Sie bis heute nicht zu Ende gelesen?
Ich habe gerade noch das Buch von Thomas Melle »Die Welt im Rücken« daliegen, was auch zuletzt beim Deutschen Buchpreis auf der Shortlist stand. Ich finde, das ist ein ganz tolles Buch, es ist aber auch ganz schön hart. Es ist ein autobiografischer Roman über eine manisch-depressive Erkrankung. Thomas Melle schreibt ganz großartig. Ich habe nur gemerkt, dass mir dieser Stoff teilweise zu nah geht. Ich lese immer ein bisschen darin, und dann lege ich es wieder weg. Und so mache ich das schon seit ein paar Wochen. Aber das ist bei diesem Buch für mich trotzdem ein gutes Zeichen. Manchmal gibt es Bücher, bei denen man langsam mitwachsen muss. Also ich lese es definitiv weiter.
Wo und wann lesen Sie am liebsten?
Ich bin ziemlich viel unterwegs, weil ich in Potsdam lebe und in Leipzig arbeite, als Fernsehkommissar. Deswegen lese ich natürlich viel in der Bahn. Dort lese ich auch viele Drehbücher. So oft komme ich tatsächlich gar nicht zum Lesen von anderen Büchern. Nicht so oft, wie ich mir das wünsche. In der Bahn schreibe ich auch gerne. Ich habe viel an meinem eigenen Buch in der Bahn geschrieben. Ansonsten lese ich abends gerne im Bett vorm Einschlafen. Wobei es mir da oft so geht, dass ich am nächsten Tag wirklich nochmal zehn Seiten zurückblättern muss, weil ich schon weggedämmert war. Aber das mag ich gern.
Welches Buch aus Ihrer Kindheit ist Ihnen in Erinnerung geblieben?
»Die Brüder Löwenherz« von Astrid Lindgren. Die Astrid-Lindgren-Bücher haben mich generell schwer geprägt. Die fand ich alle ganz großartig und hab sie verschlungen.
Welches Buch würden Sie an gute Freunde verschenken?
Das ist ja immer ganz schwierig! Da muss man aufpassen, die Geschmäcker sind so wahnsinnig verschieden. Letztens habe ich »Die Mittagsfrau« empfohlen, ein recht harter Stoff. Danach habe ich mitbekommen, dass das manchmal viel zu hart ist. Ich selbst mag gerne Bücher, die Tiefgang haben, was aber nicht bei jedem gut ankommt.
Wo kann man Ihnen während der Buchmesse über den Weg laufen?
Ich habe insgesamt fünf Lesungen. Da gibt es natürlich einige Möglichkeiten, sich zu begegnen. Ansonsten hänge ich ganz gerne hier am Rowohlt-Stand ab. Ich habe meine Familie dabei und laufe ansonsten einfach mal so herum und gucke, was es sonst so gibt. Mit meinem jüngsten Sohn werde ich nachher noch mal gucken, worauf er Lust hat, ob wir nochmal bei den Mangas gucken.
Beitragsbild: Unsere Redakteurin Leoni Brach sprach für »Leipzig lauscht« mit Steffen Schroeder. © Leoni Brach