Stefanie Scheurich liest aus ihrem Debütroman »Streuner – Verflucht liebenswert«.

Wie im Schnelldurchlauf wechseln sich die Autoren mit ihren Büchern auf der Leseinsel Fantasy in Halle 2 ab und versuchen den Zuhörern ein Gefühl für ihre Geschichten zu vermitteln. Es herrscht eine große Geräuschkulisse und viele Besucher bleiben stehen, um den Autoren zu lauschen. Einige sitzen schon länger, um sich einen Platz zu sichern und es wird zusammengerückt. Die letzten Worte verklingen und endlich erscheinen die Autorin Stefanie Scheurich und Corinne Spörri, die Geschäftsleiterin des Sternensand Verlags. Diese stellt die Autorin herzlich vor und wünscht den Zuhörern viel Spaß.
Stefanie Scheurich wirkt sehr aufgeregt, da es ihre erste eigene Lesung ist. Sie stellt zuerst den Klappentext vor und beginnt dann das erste Treffen der beiden Protagonisten Boru und Greta vorzulesen. Nach und nach vergisst sie die Aufregung und trägt flüssig und spannend die Kapitel vor. Die Geräuschkulisse rückt in den Hintergrund und man lauscht gespannt ihrer Stimme. Schnell ist der Trubel der Buchmesse vergessen und nur noch die Geschichte um Boru und Greta zählt.
Der Zauberlehrling Boru ist unglücklich mit seiner Situation und möchte endlich seinen Traum, ein Sänger zu werden, erfüllen. Doch um dieses Ziel zu erreichen, muss er seinem alten Leben den Rücken kehren und die Grenze zwischen der magischen Welt und der Welt der »Normalos« überwinden. Nach einem Streit mit seiner Mutter, die seine Leidenschaft nicht versteht, packt er seine Sachen und reißt aus. Nachdem er die Grenze übertritt, steht Boru ein neues Leben bevor, und zwar nicht so, wie er es sich vorgestellt hat, sondern im Körper einer schwarzen Katze. Auch Greta wird unfreiwillig in ein Internat geschickt und versucht alles, um diesem zu entfliehen. In der Nacht vernimmt sie ein schreckliches Miauen und macht sich auf die Suche nach dem Verursacher. Auf einer alten Kastanie findet sie einen schwarzen Kater und hilft ihm hinunter. Die ungleiche Freundschaft zwischen Greta und dem verfluchtem Kater Boru beginnt.

Die Abenteuer der beiden Protagonisten beschreibt die Autorin sehr gefühlvoll und spannend. Aus der Sicht von Greta und Boru erfährt der Leser viel über deren Gefühle und Gedanken. Beide haben ihre eigenen Päckchen zu tragen und versuchen alles, um ihren eigenen Weg zu gehen. Eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und Magie.
Nach der Lesung, die sich viel zu kurz angefühlt hat, tobt ein großer Applaus. Stefanie Scheurich hat es geschafft, die Leser in ihren Bann zu ziehen und den Drang nach mehr Lesestoff zu erwecken. Bei der anschließenden Signierstunde nimmt sie sich für jeden einzelnen Leser Zeit und erzählt, wie sie zum Schreiben kam. Man bemerkt bei jedem Lächeln und jedem Autogramm, dass sie mit Herzblut dabei ist und dass der Jugendroman mit viel Liebe geschrieben wurde. Eine Lesung, die in die Welt von Boru und Greta entführt und ein Buch, das für alle Fantasy- und Katzen-Fans zu empfehlen ist.
Beitragsbild: Stefanie Scheurich mit ihrem Buch »Streuner – Verflucht liebenswert«. © Melanie Rothe
Die Veranstaltung: Streuner – Verflucht liebenswert, Leseinsel Fantasy, Buchmesse Halle 2, 15.3.2018, 11.30 Uhr
Das Buch: Stefanie Scheurich: Streuner – Verflucht liebenswert. Sternensand, Zürich 2018, 440 Seiten, 12,95 Euro, E-Book 6,99 Euro
Die Rezensentin: Melanie Rothe