Der erste Teil von Michael Hamannts »Dämonenkriege« auf der Leipziger Buchmesse.

Leise und unauffällig setzt Michael Hamannt sich auf seinen kleinen Stuhl vor das Mikro der Leseinsel Fantasy. Im Gegensatz zu dem Trubel, der noch vor fünf Minuten auf der Bühne herrschte, ist der Autor fast schon unscheinbar. In seinen Händen hält er seinen dicken Fantasy-Wälzer mit über 700 Seiten. »Dämonenkriege« heißt sein Werk und ist der erste Band in der Dämonenkriege-Reihe. Michael Hamannt stellt kurz vor, worum es in seinem Buch geht, und trägt dabei sogar den Klappentext vor, weil der so gut getroffen sei.
In Dämonenkriege wird die Geschichte aus der Sicht mehrerer Figuren erzählt. Ein Dämonenjäger, ein Prinz, ein Assassine und eine Halbdämonin sind die Hauptcharaktere. Michael Hamannt kann aber lediglich aus dem Prolog lesen und uns nur die Einsicht einer der Figuren geben. Für mehr reicht schlichtweg die Zeit nicht. Insgesamt ist es schwer, wirklich Maßgebendes bei einem so langen Buch vorzulesen. So wird man in die Welt der »Schwebenden Reiche« und in das Leben von Ryk, dem Dämonenjäger eingeführt. Dieser trifft bei seiner Jagd auf einen ungewöhnlichen Dämon, den es in den schwebenden Reichen gar nicht geben dürfte und der Ryks Begleiter tötet.

Es ist Sonntag, der letzte Tag der Buchmesse und so langsam leert sich die Messe, denn die Menschen wollen nach Hause. Doch in der Leseinsel bleiben die Plätze belegt. Man hört hier Michael Hamannt zu. Während er liest, ist es still. Der Autor muss nicht herumschreien, gestikulieren oder Stimmen imitieren, denn seine ruhige Stimme zieht auch so genug Aufmerksamkeit auf sich. Auch wenn er sich ein paar Mal verhaspelt, stört das eher wenig. Es geht in seinem Lesefluss völlig unter. Am Ende lässt er das Publikum mit einem kleinen Cliffhanger zurück. Er wolle nicht allzu viel verraten, um dem Leser nicht die Spannung zu nehmen.
Vielleicht wäre die Lesung etwas spannender, könnte Michael Hamannt noch mehr seiner Geschichte vortragen. Bei einem Buch, dass sich aus mehreren Protagonisten zusammensetzt, ist es wichtig, mehr als eine Perspektive zu hören, und es würde ein paar mehr Facetten der Geschichte zeigen. Das Publikum hat bisher nur Ryk kennengelernt und so fehlen noch die drei weiteren Figuren. Doch leider sind die Lesungen auf der Messe kurz und schnell getaktet, sodass Hamannt gerade so noch zwei Minuten hat, als er mit dem Lesen fertig ist. Fragen schiebt er deshalb auf die anschließende Signierstunde. Dort nimmt er sich die Zeit, Fragen zum Buch oder zum Schreiben allgemein zu beantworten. Im Übrigen wird es einen zweiten Teil zu »Dämonenkriege« geben, der im September erscheint.
Beitragsbild. Michael Hamannt liest aus »Dämonenkriege«. © Marleen Plaaß
Die Veranstaltung: Michael Hamannt liest aus Dämonenkriege, Fantasy Leseinsel Leipziger Buchmesse, 18.3.2018, 13.30 Uhr
Das Buch: Michael Hamannt: Dämonenkriege. Heyne, München 2018, 752 Seiten, 14,99 Euro, E-Book 11,99 Euro
Die Rezensentin: Marleen Plaaß